Akademische Lehre

Zu den aktuellen Lehrangeboten von Professor Andreas Haaker an der Freien Universität Berlin und an der BA Sachsen siehe die Verzeichnisse der Lehrveranstaltungen und betreuten Abschlussarbeiten:

Lehrphilosophie von www.Wert-Ideen.Berlin

 

Wichtig ist, daß die Menschen verstehen, was um sie herum geschieht, damit sie sich verantwortungsbewußt verhalten können, eigenverantwortlich und einigermaßen rational (Giersch 2000, S. 16).

 

Als "Unternehmer seines Lebens" (Habermann 2015) sollte sich daher jedermann der Bedeutung des großen B's der individualistischen Unabhängigkeit bewusst sein:

"Das Einzige, was man einem Menschen nicht nehmen kann, ist seine Bildung" (El-Erian 2016).

 

"Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist." (Mark Twain)

 

Das große B der Bildung als Fundament für "Freiheit und Unabhängigkeit" (Hayek 1959/60) wird zunehmend den drei großen B's der Unfreiheit und Abhängigkeit geopfert.

 

Der Zeitgeistgeprägte fordert leider im übertriebenen Maße die drei fehlleitenden großen B's des kollektiven Denkens, die er auch noch miteinander verwechselt:

"Belerung, Betreuung und Beplanung" (Schelsky 1975, S. 374 f.)! 

 

Wohlverstandene Betreuung im Sinne einer Förderung darf aber nicht mit Belehrung oder Beplanung und schon gar nicht mit Beherrschung (dieses große B verbirgt sich hinter den drei anderen) verwechselt werden, was nicht jedem klar zu sein scheint. Zwang kann - auch wenn dieser als "Pflicht" beschönigt wird - mangelndes Interesse nicht ersetzen. Wird dann der Mangel an Lust an der Sache als fehlende Motivation bezeichnet, um die Verantwortung abzuwälzen, provoziert das Zwang der weiter "demotiviert". 

 

„Es ist eigentlich wie ein Wunder, dass der moderne Lehrbetrieb die heilige Neugier des Forschens noch nicht ganz erdrosselt hat; denn dies delikate Pflänzchen bedarf neben Anregung hauptsächlich der Freiheit; ohne diese geht es unweigerlich zugrunde. Es ist ein großer Irrtum zu glauben dass Freude am Schauen und Suchen durch Zwang und Pflichtgefühl gefördert werden könnte. Ich denke, dass man selbst einem Raubtier seine Fressgier wegnehmen könnte, wenn es gelänge, es mit Hilfe der Peitsche fortgesetzt zum Fressen zu zwingen, wenn es keinen Hunger hat, besonders wenn man die unter solchem Zwang verabreichten Speisen entsprechend auswählte.“ (Albert  Einstein 1949, S. 17 f.)

 

Die Speisen aus den Bereich Wirtschaft schmecken natürlich nicht jedem (auf Anhieb). Umso wichtiger ist es, neben der Speisekarte interessante Probleme zu finden, an dessen Lösung sich der Lernende (nicht: der Belehrte) selbst beweisen kann, damit sich das eigenständige Interesse am wirtschaftlichem Geschehen herausbilden kann. Andernfalls "müssen wir uns doch auch darüber klar sein, daß das ganz bestimmte Folgen für die Einstellung der Klasse hat, die nun auf lange Frist die öffentliche Meinung bestimmt: die Tatsache, daß jene große Klasse, die ihre Position in der Gesellschaft ausschließlich ihrer Bildung verdankt, meist nicht mehr jene Erfahrung auf wirtschaftlichem Gebiet besitzt […] hat den größten Einfluß auf die Ansichten, die sie beherrschen“ (Hayek 1949/50, S. 275).

 

Literatur:

Einstein, Albert, Autobiographical Notes, in: Schilpp, Paul Arthur  (Hrsg.), Albert Einstein: Philosopher-Scientist, La Salle 1949, S. 1-94.

El-Erian, Mohamed (2016), "Negative Zinsen sind ein Wahnwitz" (Interview durch Kremer, Dennis), in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) 15/2016 vom 17.04., S. 37.

Giersch, Herbert (2000), Das Wirtschaftswachstum in Zeiten der Globalisierung, in: Beobachtungen zur Zeit, 1. Jg. (2000), S. 1-16.

Habermann, Gerd (2015), Jeder ist Unternehmer seines Lebens!, in: Orientierungen zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik 142/2015, S. 76-81.

Hayek, Friedrich August (1949/50), Die Intellektuellen und der Sozialismus, in: Schweizer Monatshefte, 29. Jg. (1949/50), Heft 5, S. 273-286.

Hayek, Friedrich August (1959/60), Freiheit und Unabhängigkeit, in: Schweizer Monatshefte, 39. Jg. (1959/60), Heft 2, S. 89-103.

Schelsky, Helmut, Die Arbeit tun die anderen, Opladen 1975.

[© Priv.-Doz. Dr. Andreas Haaker]

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